Maria Herz Maria Herz (1878 – 1950)

  • 19. August 1878: geboren als Maria Bing in eine Familie jüdischer Kölner Textilunternehmer
  • 1893 - 1898: Klavierunterricht bei Prof. Max von Pauer (1866–1945)
  • März 1901: Heiratet den jüdischen Kölner Chemiker Albert Herz, der bereits in England lebt. Umzug mit ihm in die Nähe von Manchester.
  • 1902 - 1910: Geburt der vier Kinder Herbert, Robert, Nora und Marga. Ab 1905 in Leeds Kompositionsunterricht bei dem Komponisten und Kunstmaler Arthur Edmund Grimshaw (1864–1913). Erste Werke im romantischen Stil.
  • Ab 1908: Durchführung kommentierter Konzerte, bei denen Maria Herz als Pianistin, Komponistin und Referentin mitwirkt.
  • 1910: Der Londoner Musikverlag Stainer & Bell veröffentlicht Klavierlieder von Maria Herz.
  • Sommer 1914: Als die Familie zur Hochzeit von Alberts Bruder nach Köln reist, wird sie dort durch den Weltkrieg überrascht und muss in Deutschland bleiben. Der Ehemann wird zum Militärdienst eingezogen.
  • 1920: Albert Herz stirbt an der Spanischen Grippe. Daraufhin Umzug der Witwe mit den Kindern zu ihrem ebenfalls verwitweten Bruder, dem Rechtsanwalt Dr. Moritz Bing.
  • Maria Herz nimmt Instrumentations- und Kompositionsunterricht bei August von Othegraven (1864–1946) und Hermann Hans Wetzler (1870–1943).
  • 1926: Sie wählt den Künstlernamen Albert Maria Herz.
  • 1926, 25. September: Uraufführung der Drei Lieder für Bariton u. Orchester nach Ernst Toller und Friedrich Nietzsche bei einem Aachener Volks-Symphonie-Konzert unter Peter Raabe
  • 1927: Beginn des Kompositionsunterrichts bei Philipp Jarnach (1892–1982). Gesteigerte Aktivität als Komponistin.
  • 1929, 20. Januar: Uraufführung (?) der Vier Stücke für Streichquartett op. 5 und des Streichquartetts h-Moll op. 6 mit dem Riele-Queling-Quartett bei Matinee des Kölner Tonkünstlervereins im Saal der Musikhochschule
  • 1929, 15. Oktober: Uraufführung der Vier kleinen Orchestersätze op. 8 im Kölner Gürzenich unter Hermann Abendroth
  • 1930, 7. November: Uraufführung der Rundfunkmusik für kleines Kammerorchester im Südwestdeutschen Rundfunk unter Hans Rosbaud
  • Anfang 1935: flieht angesichts des NS-Regimes mit Sohn Robert nach London. Ende der kompositorischen Tätigkeit, stattdessen entstehen Vortragstexte zur Musikgeschichte.
  • 10. November 1938: Moritz Bing wird im Rahmen des Pogroms verhaftet und ins KZ Dachau verschleppt. Nach seiner Entlassung flieht er in die Schweiz.
  • Ca. 1948: Maria Herz übersiedelt von Birmingham zu ihren Töchtern nach New York.
  • 1950, 22. Oktober: Sie stirbt in New York im Alter von 72 Jahren und wird in Springfield, New Jersey, bestattet. Der Nachlass blieb bei ihren Nachfahren in den USA.
  • 1995: Der in Zürich wohnhafte Enkel Albert Herz überführt den Nachlass in die Schweiz und schenkt ihn 2015 der Zentralbibliothek Zürich.

An der Zentralbibliothek Zürich kann der Nachlass von Maria Herz eingesehen werden. Er enthält die Manuskripte von über 60 Kompositionen, ferner Rezensionen, Briefe u.a. https://cmi.zb.uzh.ch/home/

Porträtiert bei musica reanimata im 161. Gesprächskonzert am 11. Januar 2024.


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