Egon Wellesz Egon Wellesz (1885-1974)

Geboren am 21.10.1885 in Wien.
Wellesz begann 1904 mit einem Jura-Studium in Wien und wechselte 1905 zur Musikwissenschaft. 1908 schloss er sein Studium bei Guido Adler mit der Promotion ab. Auf Empfehlung Adlers besuchte er 1905 und 1906 die Kontrapunkt-Kurse von Arnold Schönberg.
In den folgenden Jahren war Wellesz sowohl als Musikwissenschaftler als auch als Komponist erfolgreich. Schwerpunkte seiner Forschungstätigkeit waren die italienische Oper und die byzantinische Musik, außerdemm verfasste er 1920 die erste Monographie über Schönberg. 1929-38 war er Professor für Musikgeschichte an der Universität Wien. Im Zentrum seines kompositorischen Schaffens standen Bühnenwerke. Am bekanntesten wurden die Opern "Alkestis" (UA Mannheim 1924) und "Die Bakchantinnen", (UA Wien 1931).
Nach dem "Anschluss" Österreichs im März 1938 kehrte Wellesz von einer Reise in die Niederlande nicht nach Wien zurück, sondern wandte sich nach England. Er fand Beschäftigung als Musikwissenschaftler im Rahmen der Arbeit an "Grove's Dictionary of Music" sowie ab 1939 an der Universtät Oxford. Als Komponist verstummte er für mehrere Jahre. Juli-Oktober 1940 verbrachte er als "enemy alien" interniert auf der Isle of Man. Wieder in Freiheit, kehrte er an die Universtät Oxford zurück, wo er bis ins hohe Alter tätig war. 1946 erlangte er die britische Staatsbürgerschaft.
Mit dem 5. Streichquartett begann 1943 Wellesz' zweite schöpferische Phase als Komponist. Er widmete sich in den folgenden Jahren vor allem der Instrumentalmusik, insbesondere entstanden zwischen 1945 und 1971 neun Symphonien.
Egon Wellesz starb am 8.11.1974 in Oxford.

Der Werkkatalog umfasst 112 Opus-Nummern und einige weitere Werke. Wellesz komponierte 6 Opern, 4 Ballette, 9 Symphonien, je ein Klavier- und Violinkonzert, Chorwerke, Lieder, 8 Streichquartette und andere Kammermusik sowie Solowerke für Klavier, Violine, Viola, Cello, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn.

Homepage des Egon-Wellesz-Fonds: www.egonwellesz.at


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