Ilse Fromm-Michaels (1888-1986)

Geboren am 30.12.1888 in Hamburg.
Mit 14 Jahren begann Ilse Fromm-Michaels in Berlin ein Hochschul-Studium mit Kompositionsunterricht bei James Kwast und Hans Pfitzner. Die Interpretation der Bach-Variationen von Max Reger eröffnete der 18-Jährigen eine Pianisten-Karriere, die vor allem der zeitgenössischen Musik gewidmet war und die Künstlerin in Kontakt mit Dirigenten wie Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler und Artur Nikisch brachte.
Weil ihr Mann, der Amtsrichter Walter Michaels, jüdischer Herkunft war, galt ihre Musik nach 1933 als unerwünscht. Ohne dass ein offizielles Verbot ausgesprochen wurde, verschwanden ihre Stücke aus den Konzertsälen, und sie wurde von keinen Konzertveranstaltern mehr als Pianistin eingeladen. Sie rettete sich über die braunen Jahre mit Klavierunterricht.
1946 erhielt sie eine Klavierdozentur an der Hamburger Musikhochschule, 1957 wurde sie zur Professorin ernannt. Als Komponistin verstummte sie Anfang der 1950er Jahre. Ilse Fromm-Michaels starb am 22.01.1986 in Detmold.

Werke: "Marienpassion" (1933), Symphonie (1938), "Musica Larga" für Klarinette und Streichquartett, einige Lieder, zahlreiche Klavierstücke, "Stimmungen eines Fauns" für Klarinette solo (1921), Suite für Violoncello solo (1930).


musica reanimata