Marcel Rubin Marcel Rubin (1905-1995)

Geboren am 7. Juli 1905 in Wien.
Dort waren Richard Stöhr (Harmonielehre), Franz Schmidt (Kontrapunkt) und Richard Robert (Klavier) seine Lehrer. 1925–27 nahm er privaten Kompositionsunterricht bei Darius Milhaud in Paris. Außerdem studierte er Jura an der Universität Wien, Abschluss 1934 als Dr. iur. Direkt am 12. März 1938 floh Rubin aus Wien. Er konnte in Paris bei seiner Schwester leben. Im September 1939 wurde er als "feindlicher Ausländer" interniert. Im Lager Damigny bei Rennes, wohin er im Februar 1940 verlegt wurde, komponierte er drei Lieder nach Jura Soyfer, darunter das Dachau-Lied. Im Juli wurde das Lager aufgegeben und alle Gefangenen freigelassen, Rubin schlug sich zu seiner Familie nach Marseille durch.
1942 floh Rubin nach Mexiko. Er entfaltete dort eine breite Tätigkeit, u.a. als Korrepetitor an der Oper in Mexiko-Stadt, als Leiter des „Freien Deutschen Chors“ und Vorstandsmitglied des "Heinrich-Heine-Clubs".
Im Februar 1947 kehrte er nach Österreich zurück. Neben der Arbeit als freischaffender Komponist schrieb er Musikkritiken u.a. für die kommunistische Tageszeitung "Volksstimme" und das Kulturmagazin "Österreichisches Tagebuch" (bzw. "Tagebuch"). 1969 trat er aus Protest gegen die Niederschlagung des "Prager Frühlings" aus der KPÖ aus, der er seit 1940 angehört hatte. Rubin war in verschiedenen Gremien und Organisationen aktiv, u.a. in der AKM, deren Präsident er 1975–84 war.
Am 12. Mai 1995 starb Marcel Rubin in Wien.

Rubins Werke sind beim Verlag Doblinger verlegt worden: [www.doblinger-musikverlag.at]

Porträtiert bei musica reanimata im 116. Gesprächskonzert am 15. Januar 2015.


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