Wladimir Vogel Wladimir Vogel (1896-1964)

Geboren am 29.02.1896 in Moskau.
Der Vater des Komponisten stammte aus Dresden, die Mutter aus Taganrog. Als Deutsche wurden die Vogels im 1. Weltkrieg interniert und 1918 nach Deutschland entlassen. In Berlin war Vogel einige Zeit Schüler Busonis. Er engagierte sich in der Arbeitermusikbewegung und komponierte 1930-32 Lieder und größere Agitationswerke.
Im April 1933 verließ Vogel Deutschland, fand aber mehrere Jahre lang keinen dauerhaften Zufluchtsort. Wiederholt hielt er sich in Basel und im Tessin auf. 1954 erhielt er das Schweizer Bürgerrecht. 1964 nahm er seinen Wohnsitz in Zürich. Dort starb er am 19.06.1984.

Die Hauptwerke Vogels sind seine sogenannten "Dramma-Oratorien", in denen er Sprechstimmen in einer aus Schönbergs Pierrot Lunaire weiterentwickelten Weise einsetzt, z.B. Wagadus Untergang durch die Eitelkeit (1930) und Thyl Claes (1938-45). Er schrieb ferner Etüden für Orchester (Nr. 4, Ritmica ostinanta, 1932) und andere Orchesterstücke, je ein Violin- und Violoncellokonzert, und Klavierstücke.

Porträtiert bei musica reanimata im 8. Gesprächskonzert am 27. Januar 1994 und im 90. Gesprächskonzert am 10. Dezember 2009.


musica reanimata