Hans Winterberg Hans Winterberg (1901-1991)

  • 23. März 1901: in Prag geboren als Sohn des jüdischen Fabrikanten Rudolf Winterberg und seiner Ehefrau Olga geb. Pepper
  • 1910: wird Klavierschüler von Therese Wallerstein
  • 1920: Beginn des Musikstudiums an der Deutschen Akademie für Musik und darstellende Kunst Prag. Komposition bei Fidelio F. Finke, Dirigieren bei Alexander Zemlinsky
  • 1928/29: Korrepetitor in Brünn und Gablontz an der Neiße
  • 1929: Berufstätig als Versicherungsbeamter. Vier Intermezzi für Klavier op. 2, „Mimi Maschat zugeeignet“.
  • 1930: heiratet die katholische Musikstudentin Maria Maschat, beide wohnen in einem Vorort von Prag. Dezember: bei der Volkszählung bekennt sich der Vater zum Tschechentum.
  • 1932: Tod des Vaters
  • 1933: Rückkehr nach Prag. Orchesterlied Stadt, Park und Schloß
  • 1934: Symphonie Nr. 1 (Sinfonia drammatica). 13. Mai: Mitwirkung beim Orchesterkonzert der Prager deutschen Sendung „Junge sudetendeutsche Komponisten stellen sich vor“ (Walter Süsskind, Kurt Seidl, Wilhelm Maria Wesely, Hans Feiertag, Hans Winterberg)
  • 1935: Geburt der Tochter Ruth. 5. Dezember: Veranstaltung der Prager Urania „Sieben Komponisten suchen einen Verleger“
  • 1936: Drei Lieder nach Franz Werfel, Sonate für Violine u. Klavier, Klaviersonate Nr. 1
  • 1937: Dort und hier, vier Lieder nach Franz Werfel
  • 1937- Juni 1940: Musikstudium bei Alois Hába am Prager Staatskonservatorium
  • 1944, 2. Dezember: Scheidung der Ehe mit Maria Winterberg
  • 1945, 26. Januar: Einlieferung ins Ghetto Theresienstadt. Suite Theresienstadt für Klavier.
    Mai/Juni: Befreiung und Rückkehr nach Prag. Tschechische Staatsbürgerschaft. Ex-Frau und Tochter werden nach Deutschland deportiert.
  • 1946: Klavierlied Mondnacht (Rainer Maria Rilke). Beantragt tschechischen Reisepass, um seine im Ausland liegenden Kompositionen zu holen.
  • 1947: Klaviersonate Nr. 3. Ausreise nach Riederau/Ammersee, wo die geschiedene Frau und die gemeinsame Tochter Ruth leben.
  • 1948: Entscheidung für Verbleib in Deutschland. Klavierkonzert Nr. 1. Wird freier Mitarbeiter als Lektor beim Bayerischen Rundfunk und Musikpädagoge am Richard-Strauss-Konservatorium München. Heiratet Heidi Ehrengut (Scheidung 1957).
  • 1949: Uraufführung der 1. Symphonie im Nationaltheater Mannheim unter Fritz Rieger
  • 1951: Sonate für Violoncello und Klavier
  • 1958: Streichquartett 1957, beendet in Riederau/Ammersee
  • 1959-60: Ehe mit Gertrud Grundmann
  • 1961: Streichquartett 1961, komponiert in München
  • 1963: Erhält Sudetendeutschen Kulturpreis.
  • 1964: Sudeten-Suitefür Violine, Violoncello und Klavier
  • 1967: Rhythmophonie für Orchester
  • 1968: Heiratet Luise Maria Pfeifer, adoptiert deren Sohn Christoph
  • 1969: Übersiedlung nach Bad Tölz
  • 1979: Arena – 20. Jahrhundert für Orchester
  • 1981: Umzug nach Stepperg/Oberbayern. Schreibt Klarinettenquintett für Kompositionswettbewerb der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat.
  • 1991, 10. März: in Stepperg verstorben, begraben in Bad Tölz. Seine Frau stirbt wenig später.


Die Werke Winterbergs wurden zu seinen Lebzeiten nicht gedruckt. Neuerdings erscheinen sie im Verlag Boosey & Hawkes:
www.boosey.com/composer/Hans+Winterberg.
Eine umfangreiche Werkliste hat sein Enkel Peter Kreitmeir zusammengestellt: https://kreitmeir.wordpress.com/.

Porträtiert bei musica reanimata im 148. Gesprächskonzert am 10. September 2021.


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